Am Beispiel der Entwicklung der französischen Elektronikindustrie wird das Problem der Flexibilisierung von Produktionsstrukturen unter dem Einfluß zunehmender Verwissenschaftlichung der Produktion untersucht. Der Charakter und die Anwendungsweise der neuen Ressource Wissenschaft, die unmittelbar von Unternehmen geprägt und gesteuert werden kann, begründet für den Autor den Wandel hin zum "technologischen Kapitalismus", zu veränderten Organisationsformen und Methoden der Unternehmensführung: Flexibilität und Kombination bestimmen die Unternehmensstrategien zur Integration von Wissenserzeugung, Produktion und Vermarktung. Dies gilt auch für die Großunternehmen und setzt ein verändertes Verhältnis von staatlicher Förderungspolitik zu den Unternehmen voraus. (GF2)
Europa hinkt den USA technologisch schon seit Jahrzehnten hinterher. Die neue geopolitisch geprägte europäische Technologie-Industriepolitik muss Antworten auf alte Fragen finden. (IP)
"Bei technologischem Wandel handelt es sich um die Entwicklung neuer Erzeugnisse und Verfahren, die Verbesserung existierender Technologien und die allgemeine Verbreitung moderner Technologien in der Volkswirtschaft. Obwohl die DDR technologisch einen führenden Platz in Osteuropa und ein achtbares Niveau in der Welt innehat, bleibt sie hinter der Bundesrepublik zurück. Am größten scheint die deutsch-deutsche technologische Lücke in den progressiven Technologien zu sein. Gründe dafür waren die schwächeren Forschungs- und Entwicklungsbemühungen der DDR verglichen mit denen der Bundesrepublik und die für den technologischen Wandel in der DDR nicht geeignete Beschaffenheit des bis 1962 bestehenden traditionellen Zentralplanungssystems. Diese Hindernisse wurden im Neuen Ökonomischen System (NÖS) von 1963 bis 1971 etwas abgebaut, aber nicht überwunden. In den Jahren 1968 bis 1971 wurde in der DDR ein großangelegter Versuch unternommen, das 'Weltniveau' der Technologie zu überholen. Diese offensive Strategie war zu ehrgeizig; sie spielte eine wichtige Rolle beim Abbruch des NÖS und enthielt unrealistische Ideen über industrielle Innovation, Prognostik und die Effektivität der Großforschung und Großproduktion. Unter Honecker war die Technologiepolitik zwischen 1971 und 1985 besonnener. Die Rezentralisierung der Wirtschaft 1971 und die Einschränkung indirekter ökonomischer Steuerung brachten allerdings eine weitgehende Rückkehr zu den traditionellen Hindernissen mit sich, die den technologischen Wandel hemmten, obwohl in den folgenden Jahren auch Maßnahmen ergriffen wurden, um ihn zu beschleunigen. Die wichtigsten Änderungen betrafen die Kombinate und ihre Leistungsbemessung, die Grundlagenforschung und eine stärkere Förderung progressiver Technologien wie Mikroelektronik, Robotertechnik und EDV. Dennoch reichen die bereits getroffenen und die voraussichtlich zukünftigen Maßnahmen in Richtung organisatorischer und planbezogener Verbesserungen und eines vorsichtigen Gebrauchs von 'ökonomischen Hebeln' nicht aus, um die technologische Lücke zwischen den beiden deutschen Staaten zu verringern oder gar zu schließen." (Autorenreferat)
Die Strategic Defense Initiative wird vor allem unter dem Aspekt ihrer technologischen Folgewirkungen gesehen. Der erwartete Technologieschub wird Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrien in zentralen Bereichen der Hochtechnologie zeitigen. Optische Sensoren, Hochenergie-Laser und Computer der 6. Generation werden zu den Schlüsseltechnologien zählen. Die gewaltigen Forschungsanstrengungen der USA erfordern europäische Beteiligungen und gleichzeitig koordinierte europäische Kooperation wie sie das Eureka-Projekt vorsieht. (SWP-Rbg)